Als ich das Buch wieder zur Hand nahm, war ich anfangs nicht sehr motiviert. Wieder brauchte ich ca. 5 Minuten, bis ich mich wieder an den Schreibstil von Birgit Vanderbeke gewöhnt hatte.
Das Buch erzählte immer noch vom gleichen Abend, der Vater war stets nicht zu Hause, die Muscheln standen immernoch auf den Tisch. Eigentlich geschah nicht viel Neues.
Dann aber plötzlich erfuhr man noch mehr schreckliche Dinge vom patriarchaischen Vater. Dinge, die das Bisherige übertraffen. Am meisten schockierte mich, was der Vater über seine Tochter sagte. Welcher Vater kann seine Tochter so beleidigen, sie sogar an die Wand schmeissen? Für mich ist sein Verhalten völlig gestört. Ebenfalls dass er die Zeugung der beiden Kinder als grössten Fehler bezeichnet.
Nach diesen Zeilen habe ich mir überlegt, was z.B. im Kopf der Mutter vorgehen muss, dass sie trotz dieser Schandtaten beim Vater bleibt. Meiner Meinung nach, hat sie Angst, Angst aus diesem Käfig auszubrechen. Und genau das finde ich den springenden Punkt. Obwohl sich alle verstellen müssen, gar nicht ihr richtiges Leben leben können, getrauen sie sich doch nicht, etwas dagegen zu unternehmen.
Je mehr ich im Buch las, desto mehr vertiefte ich mich in die Gedanken der Mutter. Zum ersten Mal erfuhr man, wie ihr Leben eigentlich aussehen würde. Die intimen Gedanken der Kinder und der Mutter fand ich äusserst intressant, und sie gaben dem Buch eine bestimmte Würze.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen